Tag 16 – Castrojeriz nach Villarmentero de Campos

Gegen 8:00 Uhr verließen wir das Casa rural, wir mussten sogar frühstücken. Es war im Preis mit drin und die Besitzerin bestand darauf. Gestern war Sturm angesagt, dieser kam zum Glück nicht, aber es war sehr kühl heute Morgen. Unser Weg führte uns nach ca. 2 km einen Berg mit 12% Steigung hinauf.

Am Bergfuß sah es aus, ob es länger dauern würde, doch in 20 Minuten waren wir schon oben. Denn der Weg verlief links an der Seite entlang und nicht über die Bergspitze. Wir wurden mit einer gigantischen Aussicht belohnt.

Nachdem wir die Aussicht genossen und eine Banane gegessen hatten, liefen wir auf dem Plateau weiter. Am Ende war eine weitere Aussicht mit einer unendlich scheinenden Weite. Wir genossen diese Weite und nach ein paar Fotos gingen wir weiter.

Nun ging es wieder bergab, dieses Mal mit 18%. Knieschonend liefen wir im Zick-Zack bergab. Einige Pilger machten uns nach, einige stürmten an uns vorbei. Wir genossen das Farbenspiel mit den Wolken und liefen den Weg weiter. Dieser schien ewig lang zu sein und nie enden zu wollen. Wir kamen an einer Kirche vorbei, die auch eine Herberge war. Hier bekamen wir einen Kaffee und einen Stempel.

Wir liefen wieder los, vor uns lief ein Pilger mit einem riesigen Objektiv, er hatte ganz schön zu schleppen, aber dafür keinen Rucksack.

Hinter einer alten Brücke bogen wieder rechts auf dem Camino ab. Vor Itero de la Vega kamen wir an einer weiteren Kirche vorbei mit Rastplatz, wir schauten hinein und bekamen einen Stempel. In Itero de la Vega gab es für uns erst einmal einen Café con Leche.

Der Weg lief heute sehr gut, kaum Asphalt. Nach einigen Kilometern verlief der Weg etwas bergauf, oben angekommen, machten wir eine Pause im Schatten und gaben unsere Füße der frischen Lust frei. Was für eine Wohltat.

 

Wir aßen unser gestern gekauftes Baguette mit Chorizo und eine Banane. Frische Socken und Schuhe wieder an liefen wir weiter bis Boadilla del Camino und wurden vor der Kirchen angesprochen, ob wir ein Bett benötigen. Aber wir hatten unsere Unterkunft schon gebucht, bis dorthin waren es noch einige Kilometer. In einer Bar gab es noch einmal einen Kaffee.

Hinter Boadilla del Camino liefen wir an einem Kanal entlang. Hier würde auch ein Boot fahren, welches wir nicht sahen, es soll wohl nur 2 € kosten. Aber der Weg lief sich so schön, ein Boot brauchten wir nicht. An den Staustufen angekommen, machten wir einige Fotos. Wir wunderten uns über die vielen Menschen, die waren doch eben noch gar nicht auf dem Weg, dann sahen wir ihren Bus. Einige Spanier machen einen Ausflug hier her.

Nun gingen wir nach Fromista, in einer kleinen Bar tranken wir einen Cortado und wollten eigentlich in die große Kirche, aber wir bogen nicht Richtung Kirche ab, sondern gingen den Camino weiter, so verpassten wir die Kirche. Hinter Fromista wurden die Camino-Schilder pink, wie lustig.

Nach ca. 3,5 Kilometern kamen wir in Población de Camino setzten wir uns auf eine Bank und aßen unsere Äpfel die wir in Belorado gekauft hatten. Sie hatten schon einige Tagesreisen in unseren Rucksäcken hinter sich. Nun wurden die Beine langsam schwer. Da unsere Etappe heute 35 km sein soll, haben wir unser schweres Gepäck voraus geschickt, was gut war. Dies ist schon im Hotel angekommen. Noch ca. 5,5 km bis zum Ziel, wir dachten wir konnten Villarmentero de Campos schon sehen, aber es war der Ort vorher Revenga de Campos.

Hier setzen wir uns auf eine kleine Mauer und gönnten unseren Füßen eine Pause. Nach 2 Kilometern sind wir angekommen. Das Hotel war gegenüber einer zerfallenen Kirche. Nach einer heißen Dusche, legten wir uns auf die Betten und wurden von Gebimmel geweckt. Wir schauten aus dem Fenster und sahen, dass Schafe vor unserem Fenster grasten, wie schön.

Das Hotel war wirklich sehr schön und ruhig. Es gab sogar Abendessen, welches wir dankend annahmen. Mit uns waren es vielleicht noch 3 Pilger, die hier übernachteten. Im Ort gab es auch eine Albergue, ich denke im Hotel war es ruhiger. Das Abendessen war sehr lecker. Es gab Zuchinisuppe, eine Käseplatte, Hühnerbrust mit Pommes und Eis oder Joghurt zum Nachtisch für nur 12 € pro Person. Brot und Wein gab es gratis. Gestärkt gingen wir ins Bett und schliefen sehr gut.


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