Tag 1 – Saint-Jean-Pied-de-Port nach Orisson

Wir wurden, wie immer, 6.30 Uhr wach. Sogar Nico hat so lange geschlafen. Dann kochten wir uns einen Tee und packten die Rucksäcke. Nun verließen wir das Hotel. Vor dem Hotel war ein Messingpfeil und hier machten wir unser erstes Foto. Unsere Schuhe, natürlich an unseren Füßen, neben dem Messingpfeil.

Wir liefen die Straße entlang, durch die Porte Notre Dame. Einige Meter weiter die Straße hinauf, gab es frische Baguette für 1,10 €. Wir nahmen jeder eins mit, denn bis Orisson gab es nichts weiter zu essen. Wir liefen durch das Spanische Tor Porte d´Espagne.

Dem Startpunkt des Camino Frances. Es ging sofort bergauf, zuerst noch moderat. Es waren schon einige unterwegs. Etwas von Saint Jean Pied de Port entfernt an einem kleinen Hof hatte jemand sein Gartenhäuschen zu einem Automatenunterstand umfunktioniert.

Hier konnte man Snacks oder Getränke am Automaten kaufen. Nach der ersten großen Steigung machten wir eine Pause und aßen etwas von dem Baguette, wie lecker. Die Fleecejacke wanderte nun auch in den Rucksack, denn es wurde schon warm. Weiter gingen wir immer noch nur bergauf. Als der Abzweig kam, nun ging es nicht mehr auf der Straße entlang, machten wir noch einmal eine Pause, bei der ich die Schuhe und Socken auszog. War das eine Wohltat.

Jetzt wurde der Weg noch steiler. Aber die Aussicht, je höher wir kamen, war wunderschön. Wir hatten doch Wanderstöcke bei, warum waren sie am Rucksack und nicht in unseren Händen? Mit den Stöcken lief es sich gleich besser. Es waren 2 harte Kilometer bergauf, dann führte der Weg wieder auf die Straße. Diese liefen wir entlang, bis wir den großen Baum sahen. Nun war es nicht mehr weit bis Orisson. Aber man konnte noch nichts sehen. Wir dachten wir müssen noch den Berg hinauf und um die Kurve laufen, da tauchte der abgestorbene Baum auf.

In dieser Kurve war die Herberge schon, also nicht mehr bergauf, was für eine Freude, als wir diese endlich sahen. In der Herberge angekommen gab es erst einmal ein kleines Bier und ein Stück Kuchen für mich und ein großes Bier für Nico. Nach 2 Stunden warten und mit anderen quatschen, bekamen wir unsere Betten zugewiesen. Wir bekamen ein Doppelstockbett in einem 9 Bett-Zimmer.

Wir bezogen unsere Betten mit Papierlaken und Papierkissenhülle und legten uns eine Stunde hin. Nach der Dusche ging es uns noch besser. Die Dusche ist etwas besonders, denn man bekam einen Chip. Nachdem man den Chip eingeworfen hatte, konnte man den Duschdrücker insgesamt 5x drücken, dann kam kein Wasser mehr. Jedes Mal drücken, lief das Wasser eine Minute. Aber es war ausreichend. Wir warteten auf das Abendessen, mal sehen wie das abläuft. Das Abendessen bestand aus einer pürierten Gemüsesuppe, als Hauptgang dünnes Minutensteak und Mischgemüse mit Baguette und als Dessert Baskischer Kuchen. Es waren 3 Tischreihen aufgebaut. Wir saßen mit Birgit, Jutta und Jürgen zusammen. Neben Birgit saß auch Celine aus der Schweiz. Nach dem Essen kam der Kellner und eröffnete uns, dass wir uns nun mit Namen, Herkunftsland und warum wir den Weg gehen, vorstellen sollen. Ohje dachte ich und das auf Englisch, aber es klappte besser als gedacht. Wir erfuhren, dass heute viele Nationen hier waren, wie Südkorea, Taiwan, Australien, Schweden, Italien, Brasilien, USA, Kanada, Schweiz, England, Franzosen und Deutsche. Nach 2 Gläser Rotwein gingen wir in unsere Betten. Auf unserem Zimmer hatten wir noch viel Spaß. Der Kanadier und der Taiwaner diskutierten ob das Fenster auf oder geschlossen sein soll. Sie einigten sich auf einen Spalt offen. Es war sehr warm im Zimmer und die Taiwaner schliefen mit Jacke und Mütze, was für ein lustiges Bild.


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