Tag 19 – Ledigos nach Sahagún

Nach einem kleinen Frühstück gingen wir kurz vor 8:00 Uhr los. Heute war es sehr kalt, ohne Mütze und Handschuhe war es sehr unangenehm. Unsere Schatten liefen uns voraus.

In Terradillos de los Templarios war wieder ein km-Stein, bis Santiago de Compostela sind es noch 391 km.

Nach eine Weile hörten wir Schritte hinter uns und siehe da Marcel hatte uns eingeholt. In Moratinos machten wir in der ersten Bar eine Pause. Vor der Bar saß ein Mann, dieser machte wunderschöne Stempel aus Wachspellets. Gegen eine Spende, ließen wir uns eine in unsere Credencial machen. Die Farben konnte man sich aussuchen, es gab auch einen kleinen Muschelanhänger. Nach einem Kaffee gingen wir zu dritt weiter und tauschten die Nummern mit Marcel aus. Im Ort vor der Kirche waren die Bäume mit gestrickten Flaggen geschmückt.

Nach einer Weile kamen wir an Hügelwohnungen vorbei. Nur schnell ein Foto und weiter gingen wir. Nun wieder an der Straße entlang. Sahagún konnten wir schon sehen, doch dann ging der Weg links von der Straße weg.

Über eine kleine Brücke an einer Kirche war der geographische Mittelpunkt des Camino Frances. Wir suchten einen freien Tisch und machten eine Pause. Nun gingen wir durch den Mittelpunkt und machten gegenseitig Fotos und tauschten diese später aus.

Vor der städtischen Herberge machten wir noch ein Abschiedsfoto und verabschiedeten uns von Marcel, denn nun trennten sich unsere Wege. Mal sehen, ob wir uns in Santiago wiedersehen.

Wir suchten dann unsere Ferienwohnung und konnten auch schon einchecken. So wie es aussah, hatten wir die ganze Wohnung für uns alleine. Nachdem wir unsere Wäsche in der vorhandenen Waschmaschine gewaschen und dann aufgehängt hatten, gingen wir uns den Ort ansehen und dann einkaufen.

Denn wir wollten am Abend selber kochen. In einer Bar, in der wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen wollten, kamen Christian, aus Österreich und seine Pilgerbegleitung Hans auch aus Österreich an unseren Tisch. Christian sahen wir in Carrión de los Condes bereits, er übernachtete auch in dem Hostal, wo wir geschlafen hatten. Wir quatschten ein wenig. Aber unser Essen war sehr gut, ich hatte Tomatenscheiben mit Schafskäse und Möhrenmarmelade. Nico hatte die typisch spanische Blutwurst, deren Name mir nicht mehr einfällt. Nach dem Essen wollte ich endlich eine Briefmarke kaufen, denn ich hatte ich Castrojeritz bereits eine Karte für unsere Tochter gekauft. Nun sollte auch die Karte ihre Reise antreten. Die Briefmarke nach Deutschland kostet 1,75 €, die wir in einem Tabakladen bekommen haben. In Sahagún gibt es auch eine Compostela, für die, die den Weg nicht beenden können.

 

Wir gehen zwar weiter, wollten diese aber doch haben und gingen in die Kirche Santuario de la Virgen Peregrina. Wir kauften die Eintrittskarten und bekamen die Halbzeitcompostela ohne extra zu bezahlen. Nachdem wir in der Ferienwohnung zurück waren kochten wir Abendessen und legten die inzwischen trockene Wäsche zusammen.

Es blieben sogar noch Nudeln über, die wir in unsere Boxen füllten und wir morgen essen werden. Es sieht aus wie zu Hause, unser Mittag für die Arbeit. Nur wird es morgen unser Mittag?


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