Tag 29 – Liñares nach Samos

Als wir heute aufwachten, regnete es. Ohje dachten wir und nahmen uns sicherheitshalber eine Zeitung vom Stapel mit, um die Schuhe auszustopfen. Als wir losgingen nieselte es noch, aber die Wolken verhießen nichts Schönes, also zogen wir unsere Regencapes über. Zuerst ging es wieder den Berg hinauf auf den Alto de San Roque 1270 m. Hier steht eine Pilgerfigur, die zu diesem Wetter heute passte, gegen Wind und Regen gestemmt.

Der KM-Stein in der Nähe zeigt 155km bis Santiago de Compostela.

Die Wolken zogen rasch weiter. In Hospital da Condesa machten wir eine Pause nur auf einen Café con Leche, denn die Bar füllte sich schnell. Dort lernten wir eine junge Frau aus Norwegen kennen, sie erzählte uns, dass sie in der Meseta rund 48km gehen musste, da sie kein Bett gefunden hatte. Jetzt bucht sie auch vor.

Wir verabschiedeten uns und gingen weiter. Der Regen ließ nun nach und wir packten die Capes weg. Eine Koreanerin folgte uns, da sie nicht alleine gehen wollte. In Padonelo gingen wir in ein  Sterne Hostal und frühstückten erst einmal. Kaffee und Rührei mit Käse für 12 €, teuer, aber sehr lecker und sehr sauber. Es regnete nun noch einmal recht doll, aber uns störte es nicht, wir frühstückten ja noch. Nun gingen wir weiter und die KM-Steine standen jetzt öfter verteilt an den Weggabelungen oder einfach so zwischendurch.

Als wir durch Fillobal gingen, verabschiedete sich der Regen ganz und die Sonne kam heraus. Die Kühe lagen noch faul und nass auf der Wiese. Galizien hat wunderschöne Kornspeicher, dieser wurde von einen Neandertaler bewacht.

An den duftenden Ginster vorbei liefen wir nach Triacastela. Am Ortsanfang war der sehr alte und dicke Kastanienbaum.

In Triacastela wollten wir etwas zu Mittag essen, doch die Bars waren uns zu voll. Weiter unten im Ort kamen keine mehr. In der Casa do Concello de Triacastele, dem Rathaus, bekamen wir einen Stempel.

Auf den Bänken, vor der Tür aßen wir die Reste von gestern Abend auf. Nun teilte sich der Weg, rechts direkt nach Sarria und links über Samos nach Sarria.

Da wir unsere Pension in Samos gebucht hatten, nahmen wir den linken Weg. Dieser ging neben der Straße entlang teils auf Asphalt, teils auf Schotter. Auf einer Bank machten wir noch einmal eine Pause und ruhten unsere Füße aus.

Wir liefen idyllische Wege weiter bis Renche, hier sahen wir eine Bar und dachten erst, dass geschlossen sei.

Alles war dunkel, aber es bewegten sich Köpfe, so gingen wir die Treppe hinauf und bestellten Bier und Radler und bekamen Baguettescheiben mit gebratenem Hühnerfleich, sehr lecker. Als Nico ein zweites Bier holte, bekam er die restlichen Baguettescheiben noch dazu, wir sahen wohl sehr ausgehungert aus. Diese Pause tat gut, nun noch die letzten 4,5lm bis Samos. Noch einmal mussten wir bergauf gehen und oberhalb von Samos angekommen, hatten wir einen schönen Blick auf das Kloster.

Nun ging der Weg wieder bergab, in Samos angekommen gingen wir zuerst in unsere Pension und klingelten. Es öffnete niemand, so fragten wir zwei Frauen, die gerade Wäsche auf hingen. Sie sagten, sie haben auch nur telefoniert. Gut so riefen wir die Nummer an und bekamen nach einigem hin und her gesagt, dass unser Zimmer Baja 2 (unten 2) ist. Wir fanden das Zimmer und waren gespannt, ob wir es richtig verstanden haben. Als die Dame dies bestätigte waren wir glücklich, Doppelzimmer mit eigenem Bad und eigenem Garten. Wir hatten sogar einen Pellet Ofen. Wir konnten sogar unsere Wäsche für 2 € waschen und im Garten trocknen. Nach einer heißen Dusche gingen wir ins Kloster und machten eine Führung mit. Verstanden haben wir nichts, aber es war sehr imposant.

Danach gingen wir in den Supermarkt und kauften Wasser für morgen. Nun mussten wir noch etwas Essen gehen. Wir fanden eine Bar, das Albaroque, wir fragten ob wir etwas zu Essen bekämen. Ab 20:00 Uhr gibt es Essen, naja es war bereits 19:30 Uhr, also warteten wir und tranken etwas. Pünktlich 20:00 Uhr wurden die Speisenkarten verteilt. Wir bestellten Salat mit Tomate und Frischkäse, Empanada und Minioktopus. Wir bekamen jeder einen leeren Teller, so konnten wir von allem essen. Das Essen war sehr lecker.

Nach dem Essen gingen wir in die Pension zurück, noch Wäsche abnehmen und ab ins Bett.


Entdecke mehr von Pilgertraum

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.