Was für eine Nacht, ab 1:00 Uhr kam ich nicht mehr von der Toilette und natürlich keine Medikamente dabei. Nachdem sich mein Bauch etwas beruhigt hatte gingen wir gegen 7:00 Uhr los. Der erste Berg war für mich eine Quälerei. Die nächste Gelegenheit in die Büsche zu verschwinden, war meine, oder die nächste Bar. Der Morgen begann wieder sehr nebelig. Gegen 9:30 Uhr kam die Sonne und der Tag wurde wieder sehr warm. Der Weg war sehr steinig uns stellenweise sehr steil. Uns kamen ein paar Pilger zu Pferd entgegen. Ein schöner Anblick.
Oh wieder eine Bar Casa Mariluz, hier frühstückten wir etwas. Naja, viel bekam ich nicht runter, aber einen Kamillentee zwang ich mich zu trinken. In der Bar fiel uns wieder auf, dass einige auf die Steinkanten Geld legten, aber was es genau damit auf sich hat, haben wir nicht herausbekommen. Wir legten auch jeder einen Cent auf einen Stein, war gar nicht so einfach.
Heute fuhren unheimlich viele Taxis, wir bemerkten dass sich einige von Portomarin nach Palas de Rei bringen ließen. In den Bars bekamen sie ja einen Stempel und in der Herberge dann auch, so hatten sie ihre 2 pro Tag. Aber das hat ja nichts mehr mit Pilgern zu tun. Wir gingen weiter und kamen an der Bar A paso de formiga vorbei, die Riesenameisen im Garten hatte, nur als Skulptur.
Wir kamen an einem Hotel Reitoral de Lestedo vorbei, auf dem Hof war eine Bar. Ich wollte nicht den ganzen Tag Tee trinken so bestellte ich ein Radler. Tat das gut, besser als Tee. Es war sehr schön hier, sehr idyllisch.
Im Ort gingen wir in die kleine Kirche, so klein die Kirchen auch sind, aber sehr prunkvoll.
Wir trafen Eva wieder, sie war 63 Jahre und lief mit ihrer Schwägerin den Weg, sie bleiben in Palas de Rei. An der Touristeninformation fragte sie, wo ihre Herberge ist und wir verabschiedeten uns. Für uns war Palas de Rei heute nur eine Zwischenstation, unser Zimmer war noch 8 Kilometer weiter. In Palas de Rei suchten wir zuerst eine Apotheke auf und besorgten etwas. Leide hatten sie keine Kohletabletten, aber ich bekam ein Pulver das gegen die Krämpfe half für 10 €, waren das Preise. Auch hier war eine schöne Kirche, gleich die Treppen hinauf, wir hatten noch Glück, diese zu besichtigten und den Stempel zu bekommen.
Gut dass wir gleich hineingegangen sind, denn kurz nach uns schloss diese, denn es war Siesta. Wir gingen in ein Restaurant und bestellten Pulpo für Nico und ein leckeres Rührei für mich. Nachdem Essen suchten wir noch den Supermarkt auf und verließen dann Palas de Rei. War das schön, fast alle Pilger blieben hier und wir waren auf dem Weg nun alleine unterwegs.
In einem Ort, der nicht auf unserer Karte war, war eine sehr schöne Herberge, die Albergue O Abrigadoiro en San Xulián do Camiño. Hier machten wir eine Pause, auf der Terrasse gegenüber. Wir lernten 3 Deutsche aus dem Eichsfeld kennen, die hier übernachteten. Sie fuhren den Camino mit dem Fahrrad. Wir verabschiedeten uns und liefen die letzten 5km weiter. Wir kamen durch Ponte Campaña, hier war eine Albergue mit einer riesigen Muschel die Casa Domingo, gingen aber weiter.
In O Coto gingen wir direkt in die Pension. Wir bekamen auch gleich unser Ziel-Bier, was wir natürlich bezahlten. Die Pension war toll, wir hatten ein riesiges Zimmer mit einen großen Bad mit Badewanne, in der wir auch baden konnten. Das taten wir natürlich auch. Es tat mir so gut, nach diesem Tag. Im anliegenden Restaurant gab es Abendessen, die Dame sagte uns, dass die Oma aus Deutschland kommt und seit den 60er Jahren hier lebt. Wir lernten sie auch kennen, wie niedlich sie war. Was für ein Tag, für mich war er sehr anstrengend, trotzdem bin ich den ganzen Weg gelaufen. Für meinen Mann war dieser Tag wie Männertag, wir gingen in jede Bar, denn ich brauchte die Toilette und er bestellte ein Bier.

















