Tag 18 – Carrión de los Condes nach Ledigos

Nach dem Wach werden, packten wir unsere Rucksäcke und verließen das Hostal. Wir schauten, ob wir irgendwo einen Kaffee bekamen. An der ersten Bar gingen wir vorbei, die war sehr voll. In der 2. Bar machten wir eine Kaffeepause. Auch die Guardia Civil frühstückte hier. Nun gingen wir über den Rio Carrión hinweg und an dem 4 Sterne Hotel vorbei, in dem Hape Kerkeling damals übernachtet hatte.

Nun liefen wir eine ganze Zeit direkt neben der Straße entlang. Nun bog der Camino auf die Felder ab. Heute war die Etappe, auf der 18 km nichts kommen sollte, kein Ort, keine Bar, kaum Bäume. Doch nach 6 km kam eine Oase, die Erfrischungen anbot. Wir bestellten Kaffee, Hot-Dog und Empanada zum Frühstück und bekamen jeder ein kleines Glas frisch gepressten Orangensaft dazu.

Hier im Nichts mit Notstromaggregat konnte man mit Kreditkarte zahlen, auch Kleinstbeträge, das ist in Deutschland kaum möglich. Leider gab es keine Toilette, also Banjo Frances und weiter ging es. Ca. 10 km kaum Abwechslung in der Landschaft, immer ein Schritt vor den anderen setzend gingen wir bis einem Pilgerrastplatz. Hier waren ein paar Tische mit Bänken aufgestellt, doch diese waren alle besetzt. Es hab noch 2 Holzplattformen, wir gingen zu einer und legten uns darauf und machten eine Pause. Eine junge Frau legte sich dann auch auf die zweite Plattform, nach ein paar Minuten fragt sie, ob wir Sonnencreme hätten. Eine kleine Flasche hatte ich mitgenommen, klar teilte ich. Man braucht ja nicht viel.

Am Wegesrand wachsen sehr viele von diesen Pflanzen, manche blühen sogar, leider weiß ich bis heute nicht, was das für Gewächse sind. Der Weg scheint unendlich zu sein. In ca. 4,5 km soll ein Ort kommen, lauf Handy war er zu sehen, aber weit und breit war kein Ort zu sehen.

Calzadilla de la Cueza versteckte sich hinter einem Hügel im Tal. Endlich war der Ort zu sehen und die Bar am Ortseingang hatte auch geöffnet.

Wir kauften eine Cola und ein Bier. Meine kleine Zahnpasta war fast alle, ich kaufte gleich noch eine neue kleine Tube. Nun noch schnell zur Toilette und einen Stempel geben lassen. Noch 6 km, dann sollten wir in Ledigos ankommen. Eine Blase machte sich bemerkbar und ich tapte sie ab, die letzten 2 km werde ich doch schaffen. Die Ginsterbüsche am Wegesrand dufteten sehr stark.

Die letzten Kilometer zogen sich. Endlich war Ledigos zu sehen. Wir sahen auch auch einen Wegweiter zu der sehr unbeliebten Herberge anfangs vom Ort.

Wir hatten ein Doppelzimmer in der Herberge La Morena reserviert. Nach dem Einchecken gingen wir einen Kaffee trinken. Diesen genossen wir auf der Terrasse, als es dann zu kühl wurde, gingen wir rein. Na wer saß denn da am Tisch, Marcel, wir freuten uns sehr ihn wieder zu sehen. So saßen wir zusammen mit Alex und warteten auf das Abendessen. Vor dem Abendessen verabschiedete sich Alex, er wollte nicht mit essen. Beim Abendessen erzählten wir über alles Mögliche auch warum wir den Weg gingen und dass wir bis Fisterra gehen wollen. Marcel erzählte uns seine traurige Geschichte. Er kam auf diesen Weg und besprach es mit seiner Frau, die sofort sagte, dass er den Weg gehen soll. Mit deinem 6 jährigen „verhandelte“ er, wie lange er gehen könne und nun war er hier. Er sagte er hätte schon Begegnungen gehabt, die ihm halfen. Morgen wollte er noch bis Sahagún gehen und dann springen, denn er wollte nun auch bis Fisterra gehen. Er hatte nur bis zum 01.06 Zeit, denn dann ging am Nachmittag sein Flieger zurück. Es war ein sehr schöner Abend, wir haben in alle drei sehr genossen. Nico und ich hatten zum Abendessen eine Flasche Weißwein, das erste Mal, sonst bekamen wir immer Rotwein. Dieser schmeckte uns besser. Nun war der Abend wieder vorbei und jeder ging in sein Bett.


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