Nach einer recht kurzen und unruhigen Nacht, wollte ich morgens auf die Toilette, doch kein Papier. Die koreanischen Mitpilgerinnen haben die ganzen Rollen mit in ihre Betten genommen und eben wieder gebracht. Als wir fertig waren, gingen wir los, bis zur nächsten Bar. Hier gab es erst einmal einen Kaffee. Die beiden Pilgerinnen von gestern Abend, kamen auch gleich hinter her. Jetzt fragten wir erst nach unseren Namen die Isländerin hieß Birna und die Schwedin Catherine. Nach dem Kaffee liefen wir aus San Martin del Camino hinaus, kurz an der Straße entlang.
Nun bog der Weg auf die Felder ab, wie kann man hier etwas anbauen, bei diesen Steinen? Nach ein paar Kilometern kamen wir in Hospital de Órbigo an und liefen über die lange Brücke über den Rio Órbigo.
Auf der linken Seite war ein Festplatz, auf dem Ritterspiele veranstaltet werden. Für irgendeine Festlichkeit wurde auch gerade wieder aufgebaut. In der Bar links über die Brücke kommend frühstückten wir. Im Supermarkt kauften wir ein, da wir nicht genau wussten, ob es heute etwas zu Essen in unserem Hostal geben wird. Am Ortsausgang teilte sich der Weg und heute konnten wir die Alternativroute nehmen.
Diese sind meistens ruhiger und schöner. In der nächsten Bar in Villares de Órbigo trafen wir Anne aus Oxford wieder. Sie wollte heute bis Astorga gehen, wir bleiben einen Ort vor Astorga. Sie ging schon weiter, heute werden wir sie nicht wieder sehen. Auch wir gingen dann weiter, der Weg war nun wieder abwechslungsreicher mit einigen Steigungen. Wir gingen an Kühen vorbei, auch die Kälbchen konnten wir sehen.
Wir machten noch 2x eine kurze Pause im Gras, dann sah Nico auf sein Handy und sagte wir sind ganz in der Nähe von der Oase La Casa de los Dioses. Hier bietet ein „Hippie“ Obst, Getränle und Snacks gegen eine Spende an. Es war alles sehr lecker.
Wir liefen den Weg weiter an einem Kreuz vorbei. An einem Trinkbrunnen mit Pilgerstatue machten wir eine Pause. Wenn man den Brunnen anmacht und den Wasserhahn zuhält, läuft das Wasser in die Kalebasse des Pilgers und er trinkt.
Als wir im Hostal ankamen, konnten wir unser Zimmer beziehen. Als wir unser Zimmer aufschlossen, es war sehr schön mit eigenem Bad, roch es stark nach Raucher. Na vielleicht hatten die Putzfrauen auf dem Balkon geraucht. Wir machten die Fenster auf um zu Lüften. Da wir sehr zeitig da waren, beschlossen wir mit dem Taxi nach Astorga zu fahren und uns den Gaudi-Palast und die Kathedrale anzusehen. Diese haben morgen früh noch nicht auf, wenn wir durch Astorga gehen. So bestellten wir ein Taxi und fuhren nach Astorga und nahmen unsere Wäsche gleich mit zum Waschen. Wir schauten den Gaudi-Palast an, was für ein Bauwerk. Auch das erste Kreuz des Cruz de Ferro wird hier ausgestellt. Schon Wahnsinn was hier erbaut worden ist, es ist auf jeden Fall sehenswert.
Nun suchten wir einen Waschsalon. Während die Wäsche wusch, aßen wir ein riesiges Schweineohr, ich habe meins nicht geschafft. Als die Wäsche im Trockner war, gingen wir gegenüber in den Supermarkt. Nachdem alles wieder zusammengelegt war, suchten wir eine Bar, die uns ein Taxi rufen sollte, doch der Taxi-Stand war direkt davor, wir mussten nur etwas warten. Zurück im Hostal stellten wir fest, dass wir die Kathedrale komplett vergessen hatten. Naja, müssen wir den Weg noch einmal gehen. Ab 20:00 Uhr gab es Pilgermenü, wir hatten noch Zeit und ruhten uns aus. Das Pilgermenü war sehr lecker, wir waren nicht die Einzigen. Etwas spät, aber wir mussten nicht hungrig ins Bett.





















