Heute haben wir ausgeschlafen und sind erst kurz nach 8:00 Uhr losgegangen. Einen Kaffee haben wir von Luis noch bekommen. Er kam mit hinaus und zeigte uns noch einmal den Weg, er hat mit weißen Pfeilen den Weg markiert, der zum Camino führt, um nicht über Negreira zu gehen.
Da wir aber noch Wasser brauchten, folgten wir seinen Pfeilen nicht und liefen nach Negreira. In Negreira angekommen hupte ein Auto, es war Luis, er winkte und freute sich und wir zurück. Wir suchten einen Supermarkt, der bald öffnete, es war ein Eroski. Er öffnete um 9:15 Uhr. Bis dahin gingen wir in der Bar Café Bar A Carreira einen Café con Leche und ein Stück Kuchen. Zu unserem Kaffee bekamen wir 2 Churros, waren die lecker. „Ich sage Ihnen nicht, dass es einfach sein wird, ich sage Ihnen, dass es sich lohnen wird.“ Kurz nach 9:00 Uhr verließen wir das Café und gingen zum Supermarkt. Hier kauften wir Baguette, Jamón und Wasser. Nun liefen wir los und gingen durch das Stadttor und verließen Negreira.
Erst einmal gingen wir wieder steil bergauf und an einem Abreißhaus spielten 3 junge Katzen.
Ganz alleine und wie durch einen Urwald liefen wir heute, fast den ganzen Weg. Es war noch recht nebelig, aber nicht kalt. Die Eukalyptusbäume rochen hier herrlich. Wir sahen hier Kühe auf einer Weide mit sehr großen Hörnern.
Es kamen uns immer wieder ein paar Pilger entgegen, die von Finisterre nach Santiago liefen. Heute mehr als gestern. Ein Eukalyptusbaum stand sehr einsam da und wollte eine Umarmung, diese bekam er auch.
Ein paar hundert Meter weiter , vor Rapote, kam ein Brunnen, hier machten wir eine Pause. Wir setzten unsere Rucksäcke ab und packten Baguette, Käse, Janón und Oliven aus und picknickten.
Wir beobachteten das Treiben. Es kamen 2 Pilger, eine Frau und ein Mann mit Karren vorbei gelaufen, Das war nun der 3. Karren, den wir auf dem ganzen Weg gesehen haben.
Nun hielt ein Auto, als eine Gruppe portugisischer Radfahrer vorbeifuhren, fuhr auch das Auto wieder ab. Eine Oma kam mit ihren Enkeln, diese füllten ein Glas mit dem Brunnenwasser. Die Kinder wünschten uns „Buen Proveche“(Guten Appetit) und dann gingen sie wieder. Nachdem wir fertig waren gingen wir an Steinmauern, die mit Gänseblümchen bepflanzt waren, weiter.
In Pena kam eine Bar, mit einer sehr steilen Treppe, das möchte kein Pilger. Nach ein paar Metern kam die nächste mit Herberge A CABANA „Beer garden“.
Hier ging man eine Schräge hinauf, das lief sich besser. Heinz und sein Wanderkumpel saßen schon hier, wir fragten ob sie auch nicht die Treppe hinauf wollten, sie verneinten. Wir bestellten nur ein Bier und ruhten unsere Füße aus. Als wir gehen wollten kamen die beiden Deutschen, die gestern auf ihren Rucksäcken gesessen haben. Der ältere der beiden war schon 83 Jahre, der jüngere 69 Jahre. Sie erzählten uns, dass es der letzte Camino des älteren sein wird. Sie sind schon viele Jakobswege zusammen gegangen. Laut unserem Routenplaner waren es noch 4,5km, bis zu unserem Ziel. Es gibt einen Alternativweg, der nicht an der Straße entlang gehen soll, doch leider verpassten wir den Einstieg, denn ein Traktor versperrte den Weg.
Anfangs ging der Weg nicht an der Straße entlang, nur die letzten 2km, machten uns zu schaffen, nur Asphalt. Die letzten 2km taten irgendwie immer weh.
In Vilaseiro fanden wir die Pension Pensión o Rueiro Vilaserio sehr schnell, denn sie liegt direkt am Weg.
Die Anmeldung war im Restaurant nebenan. Hier tranken wir unser Zielbier und checkten ein. Nico legte sich aufs Bett und schlief schnell ein, ich ging erste einmal duschen. Als ich aus der Dusche kam, regnete und gewitterte es. Ich legte mich auf ins Bett und schlief auch erst einmal. Nun wollten wir einen Kaffee trinken und unsere Wäsche waschen. Wir gingen ins Restaurant und fragten, wo wir die Wäsche waschen konnten. In der angeschlossenen Herberge, die Treppe hinunter, war diese. Hier konnten wir die Waschmaschine und den Trockner nutzen. Nachdem alles wieder sauber und zusammen gelegt war aßen wir zu Abend. 2 Pilger kamen noch, auch sie bekamen noch Essen, obwohl schon Küchenschluss war.
Nach dem Essen packten wir die Rucksäcke und sahen von unserem Fenster einen spektakulären Sonnenuntergang. Nun gingen wir ins Bett.

























