Heute konnten wir uns Zeit lassen, denn wir wollten vorher noch zur Post gehen, um ein Paket mit überflüssigen Sachen nach Hause zu schicken. Die Post machte erst 8:30 Uhr auf, 10 Minuten vorher standen wir bereits vor der Post in einer Warteschlange. Die Post öffnete pünktlich. Nun suchten wir uns einen Karton und verstauten die Sachen, die wir zurück senden wollten. Im Handy gab ich gleich den Text zum Übersetzen ein, was wir wollten mit der Adresse und Telefonnummer. Nun noch den Ausweis dazu legen und alles der netten Dame am Schalter übergeben. Das ganze kostete 30 €. Nach kurzer Zeit waren wir wieder draußen und nun konnten wir unseren Camino mit 3kg weniger Gepäck fortsetzen. Jetzt meldete sich noch der kleine Hunger. Wir fanden eine kleine Bar, als wir gefrühstückt hatten, befanden wir uns direkt gegenüber dem Rathaus.
Wir wussten es gibt hier auch einen Stempel, doch der Polizist wollte uns zur Stadtinformation schicken, diese hatte aber noch geschlossen, so suchte er einen Kollegen und wir bekamen von ihm doch unseren Stempel der Stadt Pamplona. Wir schlenderten durch die Straßen von Pamplona durch einen schönen Park und an einer Schule vorbei. Die Schüler machten an der Straße Sportunterricht, Treppen schnell hinauf laufen auf Zeit. Noch ein paar Minuten und Pamplona lag hinter uns. An der Straße entlang liefen wir bis nach Cisur Menor. An einem Spielplatz gab es eine Banane, ein Google-Auto sahen wir auch. Wir waren zu weit entfernt um abgelichtet zu werden. Nun ging es auf Feldwegen entlang weiter Richtung Alto de Perdón. Nach einem ersten Anstieg kamen wir in Zariquiegui an und konnten uns in der Kirche einen Stempel holen. Gegenüber der Kirche war ein kleiner Laden, hier holten wir uns erst einmal ein Eis und genossen es im Schatten gegenüber. Nun ging es den steileren Teil des Berges hinauf. Es war schon sehr heiß und wir kamen nur langsam voran. Auf dem Alto de Perdón angekommen genossen wir den weiten Blick über die Landschaft.
Nach ein paar Fotos machten wir noch einmal eine längere Pause und zogen Schuhe und Socken aus. Wir hatten noch einen Apfel mit, den wir nun aßen, dann zogen wir uns die Bandage an und gingen den steilen und gerölligen Abhang hinab.
Unten angekommen gingen wir durch Uterga und Muruzábal, hier war ein Schild mit einem Hinweis auf Santa María de Eunate. Leider hatte ich in meinem Kopf, dass diese Kirche erst auf der nächsten Etappe sei, so haben wir diese verpasst.
Naja, dann eben beim nächsten Mal. Ich war schon sehr traurig. Aber ich habe ein schönes Video von Jutta bekommen. Wir machten am Wegesrand eine Pause und genossen die Nüsse und unser Wasser, noch einmal zogen wir die Schuhe aus. Das brachte wieder Energie. Die Ameisen unter mir hatten wohl auch Hunger, ich sprang auf und schüttelte sie ab. Nun muss doch unser Ziel bald kommen, dachten wir. Doch erst kam noch Obanos. Wir gingen in die Kirche um uns etwas abzukühlen und wurden gleich von einem jungen Mann angesprochen, die hier missionierte, er fragte uns woher wir kamen und sagte wir seien Nachbarn. Er kam aus Polen und gab uns noch einen Stempel.
Nun war es nicht mehr weit, wir gingen eine alte Römerstraße entlang und kamen an eine Pilgersilhouette vorbei.
Endlich erreichten wir Puente la Reina. Unsere Herberge war am anderen Ende, also noch eine kurze Pause auf einer Bank mit Blick auf die Kirche. Die Herberge war toll wir wurden mit mediterranen Klängen empfangen. Wir hatten ein Zimmer für uns und sind erst einmal heiß duschen gegangen. Dann haben wir ein Restaurant gesucht, als wir eines fanden, nahmen wir an einem Tisch Platz, ein Kanadier mit deutschen Wurzeln saß am Nebentisch. Wir kamen ins Plaudern und sagten, es sei unser erstes Bier. Er sagte, was das erste für heute und fühlte gleich nach Nicos Puls. Wir lachten, was für ein lustiger Geselle.
Zurück in der Herberge gingen wir auf unser Zimmer und lauschten den Klängen, die 22:00 Uhr verstummten. Was für eine schöne Nacht.










