Wir verließen die Herberge relativ zeitig und liefen durch Estrella-Lizarra, das doch ganz schön groß war. Wir kamen an einer Kunstschmiede vorbei. Waren hier schöne Sachen, aber alle viel zu schwer um diese im Rucksack mitzunehmen.
Aber einen Stempel nahmen wir mit. Wir liefen weiter bis zu einer Gabelung. Gerade aus sollte der Weg über einen Berg gehen und rechts entlang flacher und nur einen Kilometer länger, sagte uns eine ältere Spanierin. Wir gingen den flacheren Weg, dieser führte an der Bodega Irache vorbei.
Hier wird jeden Tag 100 Liter Rotwein zur Verfügung gestellt, die man kostenlos trinken kann. Aus einem zweiten Zapfhahn bekam man Wasser. Wir probierten den Wein, dieser war sehr trocken. Wir machten ein paar Fotos und gingen dann weiter, andere Pilger wollten auch von dem Wein probieren. Etwas angeschwiemelt liefen wir, ohne Asphalt unter den Füßen immer schön flach weiter. Wir kamen zu einer kleinen Steigung, die ich mit kleinen Schritten erklomm, damit die meine Blasen nicht so schmerzten. Der Weg führte an einem Brunnen vorbei. Neben dem Brunnen, war ein Rastplatz.
Hier machten wir eine Pause und packten unser mitgebrachtes Baguette, Chorizo, Käse und Oliven aus. Wir machten ein ausgiebiges Frühstücks-Picknick. Gestärkt und die Aussicht genossen liefen wir nach Villamayor de Monjardín. Leider war die Kirche verschlossen. Da wir bereits eine Pause gemacht hatten, hielten wir in der Bar nicht an und gingen weiter. Der Weg führte nun auf Feldwegen weiter, es tat den Füßen sehr gut. Es lief sich sehr gut, inzwischen ist es sehr warm geworden. Wir kamen an einem Food Truck vorbei und machten eine Pause.
Hier gab es den ersten Kaffee und eine Cola im Schatten. Schuhe aus und die Füße lüften. Nun ging es etwas leichter einige Kilometer weiter bis Los Arcos. Vor der Kirche setzten wir uns ein eine Bank, nun kam der Kanadier und fragte ob es schon ein Bier für uns gab, wie lustig. Eigentlich wollten wir auch in die Kirche, doch diese war verschlossen.
Wir liefen den Pilgerweg weiter und bogen vor der Brücke links ab, gleich rief uns ein älterer Spanier hinterher, dass wir falsch laufen. Wir erklärten ihm, dass wir zur Tourist Information wollten und er strahlte uns an. Hier ließen wir uns den Stadtstempel geben. Langsam wurden die Füße schwer. Wir schauten ob ein Bus fahren würde, dieser würde erst in 3 Stunden kommen, so lange wollten wir nicht warten, wir versuchten es. Noch 6 Kilometer bis Sansol. Die Kirche von Sansol war schon sichtbar. Wir liefen und liefen, aber die Kirche wollte nicht näher kommen. Nach gefühlten 2 Stunden machten wir eine Pause, wir suchten uns einen Schattenplatz und ruhten die Füße aus.
Die letzte halbe Stunde mussten wir auf der Straße laufen, der Fußtod, es tat nun schon sehr weh. Nachdem wir Sansol endlich erreicht hatten, waren wir froh unsere Herberge gefunden zu haben.
Wir klingelten, aber keiner öffnete. Es hing eine Telefonnummer an der Tür, ein Mitpilger bedeutete uns dort anzurufen. Dies taten wir und bekamen unsere Zimmernummer gesagt und dass es Kaffee und Tee als Flatrate gab. Einen Herbergsmitarbeiter haben wir nicht gesehen. Den Pilgerstempel konnte man sich selber nehmen, dieser stand an der Tür auf dem Schreibtisch. Nach einer kleinen Pause und heißen Dusche suchten wir etwas zu Essen in Sansol. Es soll ein Supermercado geben, dieser war noch geschlossen, so gingen wir in eine Bar, hier gab es nur belegte Brötchen, mehr leider nicht, so wie die Bilder im Internet zeigten. Nach dem Essen gingen wir noch einmal zum Supermercado, dieser hatte nun geöffnet. Hier gab es quasi alles, was mach benötigte. Essen, Haushaltswaren und Baumarktartikel. Wir wollten Baguette und Wasser kaufen, naja das Baguette war steinhart. So nahmen wir nur Wasser, ein paar Kekse und 2 Bananen für 6 € mit. Dann liefen wir zur Herberge zurück, wir tranken noch einen Kaffee auf der Terrasse der Küche und genossen die Aussicht.
Ich wusch noch unsere Shirts, dann gingen wir ins Bett. Von unserem Fenster hatten wir einen Blick auf Torres del Rio, welches sehr schön beleuchtet war, am Morgen war sogar der Vollmond noch zu sehen.











